Kurze Frage an…? Ulrike Hillmann, Präses des Landessynode

02.04.2021

Passend zum Osterfest am nachfolgenden Wochenende stand unsere Veranstaltung „Kurze Frage an…?“ am 01. April ganz im Zeichen der christlichen Kirche: Zu Gast war die Präses der Landessynode der evangelischen Nordkirche Ulrike Hillmann aus Segeberg. Ehe sie sich aber mit unserem Kreisvorsitzenden und Bundestagsabgeordneten Dr. Johann Wadephul über die Arbeit der Landessynode, die aktuelle Fastenzeit und einige weiteren Themen austauschte, hielt der Kreisvorsitzende der Senioren Union und ehemalige Pastor Dr. Heinz Zimmermann-Stock ein geistliches Grußwort. Er ging auf die Bedeutung vom heutigen Gründonnerstag ein und welche Lehren wir daraus auch für unseren Umgang mit der Corona-Pandemie ziehen können.

Anschließend erläuterte Hillmann, dass die Landessynode das höchste Beschlussgremium der Nordkirche ist und das Kirchenparlament darstellt. Die Synode entscheidet z. B. über Gesetzte und die Grundlinien kirchlichen Handelns und wählt die Bischöfe. Sie besteht aus insgesamt 156 Mitglieder und grundsätzlich besitzt jedes volljährige Mitglied der evangelischen Kirche das passive Wahlrecht. Da die Nordkirche in ihrer jetzigen Zusammensetzung noch eine recht junge Kirche ist, ist auch die Landessynode noch am Zusammenwachsen, aber durch den Willen aller Beteiligter kommt es in der Regel zu einvernehmlichen Ergebnissen.

Mit dem Osterfest endet auch die Fastenzeit für die Christen. Die Landeskirche bietet seit einigen Jahren die Aktion „7 Wochen ohne“ an, bei der jedes Jahr gemeinsam auf etwas verzichtet wird. Dieses Jahr war das Thema „Blockaden.“ Allerdings, so Hillmann, haben wir alle in den letzten Monaten durch die Corona-Pandemie schon auf sehr viel verzichtet.

Auch das Kirchenleben hat sich stark durch Corona geändert. Die Gremienarbeit und auch die Gottesdienste sind ganz bzw. teilweise in den digitalen Raum verlegt worden. Da man damit viele gute Erfahrungen gemacht habe, werde man auch in der Zeit nach der Pandemie auf hybride Angebote setzen, um möglichst viele Menschen zu erreichen. Vor Ort in den Gemeinden haben sich die Pastoren vor allem bemüht, der Einsamkeit der Menschen entgegenzuwirken und beispielsweise digitale Treffen in kleinen Runden veranstaltet. Insgesamt hat sich die Situation und der Bedarf an Seelsorge verschärft, aber viele gute Initiativen haben dem entgegengewirkt.

Schließlich wurde über die Zunahme der Kirchenaustritte in der zurückliegenden Zeit diskutiert. Die evangelische Kirche nehme diese sehr ernst, aber es sei kein Grund zum Verzweifeln, so Hillmann, da die Botschaft Gottes von der Mitgliederzahl unabhängig ist. So wurden aber mehrere Initiativen gestartet, um diese Entwicklung zumindest ein Stück weit aufzuhalten. Dazu zählen beispielsweise Tauf-Events an der Elbe oder die Arbeitsstelle „Kirche im Dialog“.

Bevor Wadephul sich bei Hillmann für Ihre Zeit bedankte, durfte sie – wie jeder Gast bei „Kurze Frage an…?“ – noch einen Wunsch an die Politik äußern. Hillmann wünschte sich, dass die Interessen der Kirche im Blick behalten werden und es noch mehr Dialog zwischen Kirche und Politik als ohnehin schon gibt.

Die nächste Ausgabe von „Kurze Farge an…?“ wird wie gewohnt am ersten Donnerstag des nächsten Monats, also am 06. Mai, stattfinden. Der Gast wird wie immer eine Woche im Voraus bekannt gegeben, aber Anmeldungen sind bereits möglich unter info [at] cdu-rd-eck.de.